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Laserdrucker
Der Laserdrucker ist ein Drucker zur Produktion von Ausdrucken auf Papier oder Folien im Elektrofotografieverfahren. Laserdrucker zählen zu den Seitendruckern, da Belichtung und Druck der ganzen Seite in einem Durchlauf erfolgen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden auch LED-Drucker und LED-Plotter meist als Laserdrucker bezeichnet, weil das Funktionsprinzip sehr ähnlich ist.
Qualität, Vor- und Nachteile gegenüber anderen Drucksystemen
Der Leistungsumfang bei Laserdruckern reicht bei geschnittenem Papier von vier bis zu etwa 500 Seiten A4 pro Minute und bei Endlospapier bis etwa 1600 Seiten pro Minute.
Laserdrucker sind in der Qualität bei reinem Textausdruck (bei Farblaserdruckern auch farbigem Text) sowie bei Geschäftsgrafiken unerreicht. Lediglich einige Tintenstrahldrucker erreichen eine ähnliche Kantenschärfe und auf Spezialpapier eine vergleichbare Schwärzentiefe. Die wesentlichen Vorteile sind die Unempfindlichkeit gegenüber verschiedenen Papiersorten, ferner gibt es prinzipbedingt ein geringeres Ausbluten feiner Konturen, wie es bei Tintenstrahldruckern oft zu beobachten ist. Auch sind die Ausdrucke beständiger gegen Sonneneinstrahlung und Wasserkontakt, was mit Tintenstrahldruckern nur bei Verwendung von Spezialtinte erreicht werden kann. Die Laser-Druckkosten sind erheblich niedriger, und die Lebenserwartung der Geräte ist höher als bei Tintenstrahldruckern. Einige Laserdrucker sind in der Lage, die Rasterauflösung zu verändern (z. B. von 300 dpi zu 400 dpi) und können dadurch Druckdatenströme, die für unterschiedliche Druckauflösungen optimiert wurden, ohne Qualitätseinbußen drucken.
Weitere Vorteile des Laserdruckers
Resistenz der Ausdrucke: Die Druckerfarbe ist nicht nur resistent gegen UV-Bestrahlung, sie hält auch der Feuchtigkeit sehr gut stand.
Wartungsarmut: Ein Laserdrucker kann längere Standzeiten überbrücken, ohne dass eine Wartung nötig wäre (zum Vergleich: bei Tintenstrahldruckern trocknen die Düsen, bei Nadeldruckern die Farbbänder aus), wobei jedoch auch Toner nicht unbegrenzt lagerfähig ist, da er bei zunehmender Feinkörnigkeit Luftfeuchtigkeit anzieht und somit auch im Stand altert. Ebenso ist dauerhafte Hitze unter Umständen problematisch.
Wegen der hohen Qualität des Druckergebnisses von Farblaserdruckern wurde schon früh an Maßnahmen zur Vermeidung und Verfolgung von Dokumentenfälschungen gedacht. So bringen viele aktuelle Geräte ein unsichtbares Wasserzeichen, den Machine Identification Code, auf jedem Ausdruck an, um eine Rückverfolgung von Ausdrucken auf einen bestimmten Laserdrucker zu ermöglichen.
Die Zusammensetzung des Toners hat einen chargen- und herstellerspezifischen magnetischen Fingerabdruck. Auch entzogener Entwickler bei Zweikomponenten-Toner gibt Rückschlüsse auf ein Gerät.
Nachteile
sind bei der Druckqualität in Bezug auf Fotos zu beobachten. Handelsübliche Laserdrucker sind in den Bereichen Farbraum und Kontrastabstufungen einem guten Tintenstrahldrucker auf Spezialpapier unterlegen. Meistens fehlt den Bildern die Tiefenwirkung und die Farbechtheit, des Weiteren ist bei günstigen Geräten eventuell eine leichte Rasterung sichtbar. Zwar sind die Ergebnisse eines Laserdruckers wischfest, jedoch nicht unbedingt gegen Abblättern (z. B. an Knickstellen) resistent. Das gilt insbesondere für Vollfarbsysteme, bei denen der oftmals plastische Farbauftrag ebenfalls als Nachteil gewertet werden kann. Prinzipiell sind heutige Laserdrucker für das Ausdrucken von Fotos (noch) nicht die erste Wahl.
Der Druckvorgang kann bei einem Laserdrucker nicht unterbrochen werden. Eine Seite muss vollständig in einem Durchgang gedruckt werden, da das Anhalten des Papiertransports unter anderem das Papier in der Fixiereinheit anbrennen würde. Daher muss die ganze Seite für den Druck bereits im Speicher des Druckers Platz finden, womit es einen direkten Zusammenhang zwischen dem im Drucker verbauten RAM und der maximalen Druckauflösung dpi gibt. Moderne Raster Image Processors können zwar Text noch zur Druckzeit rastern, bei bereits als Bitmap vorhandenen Bildern gibt aber auch bei modernen Druckern die Speichergröße die maximale Auflösung für Vollseiten-Bildausdrucke vor. Im Gegensatz dazu kommen Tintenstrahldrucker mit deutlich weniger eingebautem Speicher aus, da sie problemlos nach jeder gedruckten Zeile auf die Daten für die nächste Zeile warten können. Da der erforderliche Arbeitsspeicher lange Zeit verhältnismäßig teuer war, schlug sich dies auf die Kosten nieder.
Die thermische Belastung der Druckmedien in der Fixierung erfordert bei Sonderdruckmedien (wie bei Folien, Selbstklebeetiketten, Sichtfenster-Briefumschläge) Hitzefestigkeit bis 200 °C.
Der prinzipbedingt nicht völlig geradlinige Papierweg und der Tonertransfer durch elektrostatische Umladung erschwert die Verarbeitung von hohen Papierstärken, weshalb mindestens die Verarbeitungsgeschwindigkeit stark reduziert werden muss. Eine Verarbeitung von elektrisch (teilweise) leitfähigen Medien (wie ESD-Karton) oder völlig starren Vorlagen (wie für CD-Rohlinge) ist daher nicht möglich.
Neben dem Fotoausdruck sind Laserdrucker ebenfalls ungeeignet für Referenzausdrucke (Proof), da die Farbqualität aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen nicht konstant bleibt. Außerdem arbeiten Laserdrucker oft mit nichtlinearen Intensitätskurven, so dass dunkle Farbtöne zulaufen und helle überstrahlt werden.
Gesundheitsgefährdung
Schon seit langem stehen Laserdrucker (ebenso wie Kopierer) in Verdacht, die Gesundheit zu gefährden. Verschiedene Studien konnten das jedoch bisher nicht konkret klären. Das Bundesinstitut für Risikobewertung führte eine Pilotstudie durch. Nach ersten Ergebnissen wurde empfohlen, Geräte zu verwenden, die den Standard des Umweltzeichens Blauer Engel einhalten
Tonerpartikel
Laserdrucker arbeiten wie Fotokopierer mit Trockentonern, die als schwarzes Farbpigment Ruß und bei nicht RoHS-konformen Sorten auch Schwermetalle wie Blei und Cadmium enthalten, mitunter also gesundheitsschädlich sein können.
Tritt Toner aus, etwa bei unsachgemäßer Handhabung oder Schäden am Gerät, so können die enthaltenen Stoffe auf die Schleimhäute, insbesondere die der Atemwege, oder auf die Haut wirken. Laserdrucker sind prinzipiell nie ganz „sauber“: Ein Teil des Toners wird durch das Ventilationssystem, das zur Kühlung der internen Komponenten unerlässlich ist, aus dem Drucker geblasen. Moderne Geräte besitzen jedoch einen Filter, welcher die Partikel fast vollständig filtert. Der Einsatz von Zusatzfiltern, welche im Handel erworben werden können, ist nicht zu empfehlen, da die Lüfter aufgrund des Luftstaus sonst mit überhöhter Geschwindigkeit laufen und für eine noch größere Verschmutzung sorgen. Es handelt sich um mikroskopische Teilchen. Servicetechniker und Beschäftigte im Bereich Refill und Recycling sind den Schadstoffen naturgemäß in erhöhtem Maße ausgesetzt. Es wird empfohlen, Schutzvorrichtungen in Form von Einweghandschuhen und Atemschutz einzusetzen.
Ozon
Weiterhin wird bei einigen Laserdruckern technisch bedingt Ozon freigesetzt. Das Aufbringen elektrischer Ladungen auf die Bildtrommel erfolgt mit hohen bis sehr hohen elektrischen Feldstärken durch unter Hochspannung gesetzte feine Platindrähte, die sogenannten Koronadrähte, oder spitz zulaufende Metallkämme. Im Bereich hoher Feldstärken wird die Umgebungsluft ionisiert, wobei der Luftsauerstoff (O2) aufgespalten und in Ozon (O3) umgewandelt wird. Geräte mit hohem Ozonausstoß sollten daher in gut belüfteten Räumen stehen. Auswechselbare Ozonfilter verfügen bei sinnvoll praktizierbaren Wechselintervallen von mehreren Monaten über keinen nennenswerten Luftreinigungseffekt.
Bei Geräten mit niedrigen Druckgeschwindigkeiten werden seit Mitte der 1990er die Ladungen anstatt mit Koronadrähten mit Hilfe von gezackten Metallstreifen oder Kontaktrollern übertragen. Die benötigten Spannungen können soweit gesenkt werden, dass keine nennenswerte Luftionisation und damit auch keine deklarierungspflichtigen Ozonemissionen auftreten. Diese Geräte werden von den Herstellern als „ozonfrei“ deklariert.
Feinstaubfilter
Die Feinstaubfilter für Laserdrucker wurden entwickelt, um eine mögliche Belastung der Feinstaubkonzentration und Tonerpartikel in der Luft zu verringern. Die Geruchsbeanspruchung der Umgebung wird durch diese Filter ebenfalls verbessert.
Viele Drucker bringen einen Feinstaubfilter ab Werk mit. Einige muss man extra wechseln, andere sind in der Tonerkartusche enthalten und werden mit dieser ausgewechselt. Je nach Druckleistung sollte von einer Haltbarkeit von sechs bis zwölf Monaten ausgegangen und der Feinstaubfilter spätestens nach einem Jahr ausgetauscht werden.
Ultrafeine Partikel (UFP)
Im Betrieb, besonders zu Beginn eines Druckvorgangs, stoßen Laserdrucker ultrafeine Partikel (UFP) aus. Es war Anfang 2013 jedoch nicht geklärt, ab welcher Menge dieser Ultrafeinstaub überhaupt eine Gesundheitsgefahr darstellt. Die ab 2014 verbindlichen Kriterien für den Blauen Engel sehen mit der Vergabegrundlage RAL-UZ 171 trotzdem einen Grenzwert für UFP vor.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Laserdrucker